Scrum beschreibt ein agiles Framework im Bereich Projektmanagement und kann flexibel auf diverse Projekte angewendet werden.
Der Hauptunterschied zu traditionellen Methoden: Bei Scrum wird keine Projektleitung eingesetzt, welche die Aufgaben an die Teammitglieder verteilt, sondern drei Rollen, die am Ende des Scrum Prozesses ein potenziell lieferbares Produkt fertigstellen. Scrum kennt ebenfalls keine klassischen Projektphasen, sondern sogenannte „Sprints“, die insgesamt zwischen eine bis vier Wochen dauern können.
Was sind die Rollen in Scrum?
Product Owner
Der Product Owner ist dafür verantwortlich, den Produktwunsch des Kunden in fachliche Anforderungen umzuformen. Im Verlauf des Sprints wird dieser immer wieder neu bewertet und priorisiert.
Scrum Master
Der Scrum Master stellt sicher, dass die Guidelines von Scrum während des Sprints eingehalten werden. Des Weiteren versucht der Scrum Master Hindernisse zu beseitigen, die das Ziel oder die Projektumsetzung gefährden.
Developers
Die Entwickler sind zuständig für die Umsetzung, beziehungsweise Entwicklung des Produktes. Im Gegensatz zum klassischen Projektmanagement hat jedes Teammitglied die Möglichkeit, sich untereinander die Aufgaben nach Expertise aufzuteilen. Dabei sind alle gleichberechtigt und jeder übernimmt die volle Verantwortung für die selbst gewählte Aufgabe.
Zusammen bilden die drei Rollen das Scrum Team.
Wie funktioniert der Scrum Prozess?
Der Scrum Prozess besteht aus mehreren Events und Artefakten. Da der Prozess sehr detailreich ist, hier eine kleine Zusammenfassung.
Events
- Sprint Planning: Der Product Owner und das Development Team setzen Sprint-Ziele fest und unterteilen sie in einzelne kleinere Tasks (Aufgaben). Gleichzeitig wird der Sprint Backlog erstellt.
- Daily Scrum: Das Scrum-Team arbeitet an der Umsetzung der Sprint-Ziele und arbeitet nacheinander die Aufgaben ab. Dabei hilft das tägliche Meeting (Daily Scrum), den Plan sowie die Entwicklung des Projektes zu überwachen und zu beobachten.
- Sprint Review: In diesem Event wird das fertige Product Increment vorgestellt. Das Scrum-Team und der Stakeholder geben Feedback. Bei Änderungen wird das Product Backlog überarbeitet.
- Sprint Retrospektive: Die Methode im Sprint wird reflektiert und gegebenenfalls verbessert.
Artefakte
Artefakte im Scrum sind Werkzeuge oder Elemente, die verwendet werden, um den Fortschritt eines Projekts zu verfolgen und die Zusammenarbeit im Team zu unterstützen. Die wichtigsten Artefakte in Scrum sind:
- Product Backlog: Verantworlich für das Product Backlog ist der Product Owner. Es dient den Entwicklern als Guideline für die Planung ihrer konkreten Arbeitsschritte. Im Produkt Backlog werden die Anforderungen an das Produktin geordneter Reihenfolge nach ihrer Priorität festgehalten. Das Product Backlog ist von Anfang an nicht fest und verändert sich stetig während des Scrum Prozesses. So können Anforderungen umformuliert, neue hinzukommen oder auch Prioritäten umstrukturiert werden.
- Sprint Backlog: Das Sprint Backlog bildet eine To-do-Liste für einen bevorstehenden Sprint. Hierbei werden bestimmte Anforderungen aus dem Product Backlog selektiert, die im nächsten Sprint realisiert werden sollen. Im Sprint Planning werden anschließend konkrete Aufgaben zusammengefasst, die erledigt werden müssen, um die Anforderungen zu erfüllen.
- Product Increment: Das Product Increment ist das Zwischenprodukt, das zum Ende eines Sprints geliefert wird. Es spiegelt alle erfüllten Anforderungen aus dem Product Backlog, die während des aktuellen und allen vorigen Sprints zusammengefasst worden sind, wider. Für die Lieferung des Inkrements wird ein Zeitrahmen von einer bis maximal vier Wochen festgelegt.
Haben Sie weitere Fragen zu Scrum und ob diese Methode in Ihrem Unternehmen Sinn macht? Unter diesem Link können Sie uns erreichen.
Der Autor des Artikels, Severin Seifert, ist Werkstudent bei Verve Consulting.